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Unser Sohn hat eine Schulempfehlung für die Werkrealschule. Seine Leistungen sind sehr durchwachsen, oft hat er keine Lust zum Lernen. Da er sich weigert, auf die Werkrealschule zu gehen, haben wir an die Gemeinschaftsschule gedacht, auch wenn die Lehrerin davon abgeraten hat. Aber auch auf die Gemeinschaftsschule will er auf keinen Fall, sondern auf eine Realschule. Wir machen uns nun Sorgen, ob er die Realschule schaffen kann.

 Wenn eine Lehrerin von der Gemeinschaftsschule abrät, hat das nichts mit der Leistung Ihres Sohnes zu tun, sondern eher mit dem Versuch, genügend Schüler für die Werkrealschule zusammenzubekommen. Denn die Gemeinschaftsschule soll ja gerade für alle Schüler da sein und bietet deshalb unterschiedliche Niveaus, darunter immer auch ein Hauptschulniveau, was dem Niveau der Werkrealschule entspricht.

Die Qualität der Gemeinschaftsschulen ist sehr unterschiedlich.

Ich weiß von äußerst engagierten Gemeinschaftsschulen. Ich weiß aber auch von einer Gemeinschaftsschule, auf der Schüler die gleiche Arbeit noch einmal schreiben dürfen, wenn ihnen die Note zu schlecht ist. Zum Teil wird dann fleißig auswendig gelernt, anstatt zu versuchen den Stoff zu verstehen.

Eltern, die Sorgen haben, ob ihr Kind die Realschule schaffen kann, entscheiden sich besonders oft die Gemeinschaftsschule

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Kinder, denen man die Realschule zutraut, dort meistens auch angemeldet werden – sofern es eine Realschule in erreichbarer Nähe gibt. Das wirkt sich auf das Leistungsniveau der Gemeinschaftsschulen aus, auch wenn es zum Teil sehr gut geführte Gemeinschaftsschulen gibt.
Häufig betreue ich neben der LRS-Therapie das Fach Englisch. Dort stelle ich immer wieder erhebliche Leistungsunterschiede zwischen den Realschulen und dem Realschulniveau der Gemeinschaftsschulen fest. Das mag daran liegen, dass die wenigen Realschulen in meinem Umfeld sehr ehrgeizig sind, aber der Niveauunterschied ist einfach gegeben.

Wenn Ihr Sohn unbedingt auf die Realschule gehen will, sollten Sie das ernstnehmen!

Ein Kind an einer Schule anzumelden, auf die das Kind nicht gehen will, ist kein guter Start. Es besteht immer die Gefahr, dass ein Kind sich dann verweigert.
Wenn Ihr Sohn auf die Realschule gehen will, zeigt dass, dass diese Schule seinem Selbstbild entspricht. Das heißt auch, dass er voraussichtlich bereit ist, dafür auch ein bisschen zu tun.
Sie schreiben, dass die Leistungen Ihres Sohnes sehr unterschiedlich seien und er oft nicht wirklich lernen wolle. Das spricht dafür, dass er der Realschule durchaus gewachsen sein könnte.

Nutzen Sie den Wunsch Ihres Sohnes!

Erklären Sie ihm, dass Sie seinen Wunsch respektieren und ihn an der Realschule anmelden. Erklären sie ihm aber auch, dass er dort voraussichtlich etwas mehr arbeiten müsse als an der Gemeinschaftsschule.
Machen Sie ihm ebenfalls bewusst, dass es für einen guten Start in der Realschule sinnvoll ist, das nächste halbe Jahr zu nutzen, um kleine (!) Wissenslücken zu schließen. Wenn er dazu bereit ist, können Sie ihn ohne Sorgen an der Realschule anmelden.

Die Vorbereitung auf die weiterführende Schule kann und soll nicht tagesfüllend sein. Je 5 bis 10 Minuten täglich für Deutsch und Mathematik sollten nicht überschritten werden! Folgende Bereiche sollten dabei wiederholt werden.

  • Das kleine Einmaleins. Lesen Sie dazu meinen Blogartikel Das Einmaleins will einfach nicht!
  • Die Rechtschreibung. Arbeiten Sie dazu mit meiner Reihe LRS geht weg!  Die Bände sind nach Themen geordnet. Die Rechtschreibregeln werden genau erklärt, das Material ermöglicht zielgenaues und effektives Üben.
  • Die Grundrechenarten. Im Handel gibt es Hefte mit Lösungen. Es reicht, wenn Sie damit testen, was gekonnt wird.

! Lesen Sie vor Beginn der weiterführenden Schule meinen Blogartikel Gut in Englisch trotz LRS! und bringen Ihrem Sohn bei, Englischvokabeln nur nach dieser Methode zu lernen. Diese Methode ist auch dann hilfreich und effektiv, wenn keine LRS besteht!

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