Erst einmal ja. Ohne Zucker kann unser Gehirn nicht arbeiten. Es akzeptiert, anders als die Muskeln und unsere anderen Organe, nur Glucose, wie Traubenzucker auch genannt wird.
Das Gehirn eines Erwachsenen verlangt übrigens nach ca. 10 Esslöffeln Glucose pro Tag. Das Gehirn ist damit der Hauptenergieverbraucher in unserem Körper.

Glucose ist ein Einfachzucker, der sehr schnell vom Körper aufgenommen wird

Der Zucker kommt sofort im Gehirn an und sorgt für einen Wachheitsschub. Die Konzentration fällt augenblicklich leichter.

Sobald der Blutzuckerspiegel steigt, schüttet der Körper Insulin aus

Das Insulin sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel wieder auf das normale Niveau sinkt. Um das zu schaffen, ermöglicht Insulin dem Zucker, durch die Zellwände hindurch in Leber-  Muskel- und Fettzellen zu gelangen, wo dieser Zucker gespeichert wird.

Wenn viel Zucker im Blut ist, wird auch viel Insulin ausgeschüttet

Das ist wichtig, um den Blutzuckerspiegel schnell wieder zu regulieren. Das Problem ist jedoch, dass Einfachzucker wie Traubenzucker auf einen Schlag im Blut ist. Durch das Insulin wird diese Energie nun genauso schlagartig wieder dem Körper entzogen.
Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel schnell wieder, oft erst einmal sogar unter das Ausgangsniveau.
Als Folge sind wir müder und unkonzentrierter als zuvor.

Länger als 20 Minuten kann Traubenzucker die Konzentration nicht fördern!

Das reicht bei genauem Timing gerade einmal für einen Kurztest. Da die Konzentration danach sogar sinkt, ist Traubenzucker auf keinen Fall zur Leistungssteigerung in der Schule zu empfehlen!

Fruktose wie in Limonaden, Säften,  und Fruchtjoghurts wird vom Körper schlecht aufgenommen

Auch in gezuckerten Frühstücksflocken für Kinder ist häufig Fruchtzucker, da der sehr stark süßt.
Dadurch steigt zwar der Blutzuckerspiegel nicht so schnell an. Es steht aber auch für das Gehirn nur wenig verwertbarer Zucker zur Verfügung, worauf das Gehirn mit einem Hungergefühl reagiert, da es aufgrund des süßen Geschmacks mehr Zucker erwartet.
Fruktose wird in der Leber gespeichert und führt zur Fettleber. Die Fruktosekonzentration in frischem Obst ist übrigens deutlich geringer als die in Fruchtjoghurts, Limonaden und Säften. Da wir Obst nicht kiloweise essen, kommt der Körper mit der dadurch aufgenommen Fruktose gut zurecht, zumal Fruktose in frischem Obst nicht so isoliert vorkommt wie in industriell gefertigten Lebensmitteln.

Vollkornprodukte versorgen den Körper über längere Zeit mit der fürs Gehirn benötigten Glucose

Dabei sorgen insbesondere die im Vollkorn enthaltenen Ballaststoffe dafür, dass die Glucose in gleichmäßiger Konzentration zur Verfügung steht. Dadurch bleibt auch der Insulinspiegel stabil.

Fazit:

  • Ein Vollkornbrot hat deutlich positivere Wirkung auf die Konzentration als Traubenzucker!
  • Wenn Sie Ihrem Kind etwas Süßes für die Seele mitgeben wollen, geben Sie ihm ein kleines Stück Kuchen mit oder ein kleines Stück Schokolade, falls Ihr Kind das verträgt, mit Nüssen oder Erdnüssen. Denn die enthalten Spurenelemente, die die Gehirnleistung fördern.
  • Müsliriegel enthalten viel Zucker und sind nicht gesünder als Schokolade! 
  • Geben Sie Ihrem Kind zum Trinken Wasser, ungesüßten Tee oder verdünnte Säfte mit. Limonaden und Säfte enthalten entweder mehr Fruchtzucker, als der Körper aufnehmen kann oder viel Glukose, die die Insulinproduktion anregt und damit die Konzentration behindert!

 

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